Er war ein Superstar
Er war Superstar, er war populär,
er war so exaltiert, because er hatte Flair....
Falco starb am 6. Februar 1998 bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik.
Werner Geier hat am Tag nach Falcos Tod einen Nachruf für FM4 verfasst.
Werner Geier über Falco Falco war, was er immer abgestritten
hat, Hip Hop im original amerikanischen Sinn.
In Europa denkt man ja ganz sozialromantisch, es ginge bei dieser Rap Geschichte
um ein Aufbegehren der Geknechteten und Entrechteten, die Vorbereitung einer
schwarzen Revolution. Bloß: Wenn es bei Hip Hop um eine Revolution geht,
dann um die, genauso konsumieren können wie all die weißen Arschlöcher,
maßlos, ohne Ziel und Sinn. Deswegen war Falco Hip Hop.
Schickeria sein mit allen Mitteln,
sich mit Geld und Erfolg zu adeln, ungebrochene Aufsteigerfantasien, das war
Falcos Revolution. Deswegen die Helmut Lang Anzüge schon in den 80ern,
der Nachtclub-Slang, der Eden Bar-Jive und sein Auftreten wie Graf Bobbys illegitimer
Sohn. Wild war das nie, während in den Metropolen die New Wave tobte, eine
angebliche Post-Moderne formale und inhaltliche Kopfstände vollführte,
waren Falcos Stilklitterungen und Tabubrüche bestenfalls ein flauer Aufguss,
für Österreich allerdings, damals noch im Würgegriff von Austropop
und Ö3, immer noch Hardcore. Eine inkorrekte, aber doch die einzige Antithese
zur österreichischen Durchschnittlichkeit und Mittelmäßigkeit.
Und für Leute wie mich,
die in ihren Schlupflöchern das Schlimmste abwarteten, war Falco und seine
Nr. 1 in der US-Hitparade ein Silberstreif am Horizont.
Der Mann hätte fast alles erreichen können, aber er vergaß diesen
Selbstzerstörungsschalter, den man fast allen Österreichern eingebaut
hat, zu deaktivieren, den ganzen Selbsthaß, das Minderwertigkeitsgefühl,
die Idee, dass der Erfolg, die Welt, viel zu groß seien für einen
aus Wien.
Wenn es mir gut geht, dann bin ich Weltbürger, hat Peter Kruder unlängst
gemeint, wenn es mir schlecht geht, dann bin ich Wiener.
Danke Hans Hölzel für den Einsatz, wir werden es eine Spur leichter
haben, dank dir. Und wenn Dolezal & Rossacher weiterhin mit der Behauptung,
sie wären deine Freunde gewesen, schamlos Geld verdienen, dann kack ihnen
auf die Birne, von dort oben.
Peace, du verwirrte Seele.
Gefunden bei: Radio FM4
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