"Du bist nicht tot, Du bist auf Reisen."

"Zack ... und aus" - so beschrieb der Weltstar Falco seinen "Todeswunsch", vielmehr die Art des Sterbens eines Stars. Der Herrgott hat dem Wunsch des Falken nachgegeben - und aus

Vor gut drei Jahren war passiert, was Millionen von Menschen auf dieser hintergründigen Welt erschrecken ließ: "Falco ist tot." Und mich, Ihren Schreiber, ließ es weinen - weinen um einen Künstler, trauern um einen guten Geist.

Falco, in Wien geboren als Johann Hölzel, war (und ist) einer jener Granden, die so groß zu sein nicht denken brauchten. Falco ist "der Große" einer Kunstnische, die er selbst für sich einst schuf.

Dem Drama am Unglücksort (Dominikanische Republik, Nähe Sosua) war an verbalen Stützen nichts hinzuzufügen. Um knapp vor 17.00 Uhr Ortszeit (MEZ - 6 Stunden) bewegte der Falke seinen PKW von einem Parkplatz auf die Hauptstraße. Ein viel zu flotter (115 km/h) Bus - gefahren vom Dominikaner Cornelio Batista - rammte den Wagen von Hans Hölzel. Zack ... und aus.

Nun war Ihr Schreiber ebenda, um - zwecks Einkauf - nach Puerto Plata zu gelangen. Der Anblick des vor Minuten Geschehenen war herzzerreißend beunglückend: Der Falke lag am Boden, sein Körper schlimm zerstört. Und er, der Meister seines Faches, flog hoch - ganz hoch. Denn: Nur dem Falken ist sein Flug.

Ein Mensch lag da am Boden. Doch diesem Menschen raubte man im Sterben schon die Uhr vom Handgelenk, die Lautsprecher und das Radio aus dem Wrack. Unvorstellbar! Des weiten Falken Körper lag daneben - anbei das Feilschen um den Preis. Verhandelt wurde um die Dinge, die dem Falken einst gehörten. Verkauft und gleich verschwunden waren all die Güter - ohne Wert. Denn wert ist nur die Seele.

Kurz nach der Verbreitung der Todesnachricht - genauer zwei Tage später - trafen Reporter-Teams in der Dominikanischen Republik ein. Darunter eine "Tante" aus dem kalten Österreich. Dies "Mädel" - schmächtig und halb nackt in ihren Kleidern steckend - ging an einer Verhaftung knapp vorbei. Der Grund: Im Verlauf der Recherche um das Unglück versuchte die Zweifelhafte tatsächlich, einen promovierten Jurist und Polizeigeneral (Dr. Peralta) mit der "bösen Summe" von USD 50,- zu bestechen, um an "Sensationsmaterial" zu gelangen. Ergo: Die Mitteilung (übersetzt) "Junge Dame, Sie wissen, daß ich Sie für den bloßen Versuch der Bestechung jetzt und hier arretieren könnte. Vermutlich denken Sie, wir sind allesamt nur schwarze Affen und dem Verhungern nahe."

Egal: Trotz massiver Interventionen, unlauterer Versuche und erfolgloser Einflüsse auf die medizinischen Gutachter in Santo Domingo (darunter der in Österreich zur Schau gestellte Dr. Sarita Valdez) konnte eines festgestellt werden: Der Falke flog auch ohne Koks! Die Blutprobe des "Hans Holzel/Viena-Austria" (wie später auf dem Kuvert der Überstellungsurkunde stand) war verfallen, die Werte dann verfälscht. Vergorenes Blut wurde also per untauglichem Testverfahren analysiert. Die österreichischen Nachrichten-Meckerer hatten ihre Story. Doch die war ... das Ergebnis getriebener und geschaffener "Tatsachen".

Und eine wirklich wesentliche Sache hatten die "Journalists from Austria" vergessen: Der scheinbar "im Auftrage österreichischer Wochen-Medien" handelnde Ober-Medizinmann aus Santo Domingo hatte sogar die unabdingbare Blutgruppen-Bestimmung unterlassen. Wessen Alko-Blut dann also getestet wurde, ist bis heute schleierhaft.

Mutter Maria Hölzel und ihre Anwälte taten akribisch gute Arbeit. Verfahren um Verfahren wurde aufgenommen, überstanden und gewonnen. Hans - der Falke selbst - ist frei. Frei von Schuld und Schande. Der Herrgott nun hat sich bemüht und auch gefragt, was "Hanse" nun verbrochen hatte. Wer weiß, vielleicht singen die beiden längst - gemeinsam mit "Wolferl Amadeus" - über das "Amerika" am Lagerfeuer der Ewigkeit.

Falco, Du bist nicht tot, wir wissen Dich nur reisen. Und in Gedanken kommst Du wieder. Täglich, jährlich - immer.

"Aufgeht's Oida, auf die Bühne, sing a Liad!"

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